Institutionen sind das Rückgrat einer Gesellschaft. Ohne sie gibt es – definitorisch und empirisch – keine Gesellschaft. Institutionen verkörpern zentrale Werte und Normen, die das Handeln der Menschen anleiten, sie regeln die Austauschbeziehungen zwischen Individuen und zwischen den grundlegenden Teilbereichen der Gesellschaft und stiften zugleich Erwartungssicherheit, und sie steuern die Produktion und Verteilung der von den Gesellschaftsmitgliedern erheischten knappen Güter. Institutionen sind damit die zentralen Elemente der sozialen Ordnung. Doch Institutionen sind nicht statisch; sie unterliegen dem sozialen Wandel, also der grundlegenden, zumeist langsamen, selten rapiden und noch seltener von Einzelnen, sozialen Gruppen oder gesellschaftlichen Teilsystemen intentional steuerbaren Veränderung.
Dieses makrosoziologische Modul führt in die Grundordnung der Gesellschaft anhand dreier ausgewählter institutioneller Teilsysteme ein (Wirtschaft; Politik und Öffentlichkeit; Wohlfahrt), die die Grundordnung der national verfassten Gegenwartsgesellschaft bilden, und beschreibt deren Ordnung und Wandel. Darüber hinaus greift es mit der Europäischen Integration einen die nationale Gesellschaftsordnung verändernden Prozess sozialen Wandels auf.
- Trainer/in: Irini Block
- Trainer/in: Holger Lengfeld
- Trainer/in: Anika Deike Ohse
- Trainer/in: Beatrice Tutic-Fischer
- Trainer/in: Philipp Ueberall
Ausgehend von aktuellen Beispielen führt die Vorlesung in die Aufgaben, Arbeitsweisen und zentrale Fragestellungen der Soziologie ein. Es werden wichtige sozialtheoretische Perspektiven und Grundbegriffe vorgestellt. Dazu zählen soziale Normen und Kooperation, soziale Netzwerke und Vergleichsgruppen; Verbreitungsprozesse von Neuerungen, Gerüchten und Ideen; soziale Ungleichheit; Macht und Herrschaft und gesellschaftlicher Wandel. Außerdem finden Überlegungen zur Untersuchung soziologischer Fragestellungen anhand verschiedener Datenquellen statt.
- Trainer/in: Klara Anna Bödefeld
- Trainer/in: Sascha Grehl
- Trainer/in: Marc Keuschnigg
- Trainer/in: Leonie Steinbrinker
- Trainer/in: Beatrice Tutic-Fischer
- Trainer/in: Beatrice Tutic-Fischer
Das Seminar findet begleitend zur Vorlesung "Gesellschaftliche Institutionen und sozialer Wandel" statt. Teils besprechen wir die zuvor gelesenen Grundlagentexte, teils ausgewählte Vorlesungsinhalte, die anhand von Gruppenarbeiten, Teilnehmerreferaten, Diskussionen, etc. vertieft werden.
Die Zugangsdaten erhalten Sie in der ersten Präsenzsitzung. Diese findet für
- Seminar B am 17.10.2023, 9:15 Uhr im Seminargebäude, Raum 304, und für
- Seminar C am 17.10.2023, 17:15 Uhr im Seminargebäude, Raum 426, statt.
- Dozierende: Beatrice Tutic-Fischer
Die Frage nach den Bedingungen, unter denen Individuen bereit sind, zur Herstellung von Kollektivgütern beizutragen, berührt zentrale Problembereiche der soziologischen Theorie. Kollektivgutprobleme verdeutlichen hierbei den Kontrast zwischen individuellen Handlungsentscheidungen und kollektiven Folgen. Die Wirkungen kooperativen Verhaltens einer „kritischen Masse“ interagierender Individuen begünstigt auch diejenigen, die selbst keinen Beitrag geleistet haben.
Das Seminar behandelt einerseits Grundideen der theoretischen Analyse von Kollektivgütern. Unterschiedliche Typen von Kollektivgütern (wie etwa „Allmende“-Güter und „Clubgüter“) werden dabei einbezogen. Zum anderen werden verschiedene soziologische Anwendungsfelder berücksichtigt. Neben theoretischen Beiträgen werden empirische Arbeiten diskutiert.
Literatur:
Olson, M. (1968): Die Logik des kollektiven Handelns. Kollektivgüter und die Theorie der Gruppen. Tübingen: Mohr.
Ostrom, E., Burger, J., Field, C.B., Norgaard, R.B., Policansky, E. (1999): Revisiting the Commons: Local Lessons, Global Challenges. Science 284: 278-282.
- Trainer/in: Ivar Krumpal