Eine zentrale Frage der Politikwissenschaft
ist, wie Institutionen das Verhalten von Akteuren und das Ergebnis politischer
Prozesse beeinflussen. Die in den letzten 30 Jahren als Neuer
Institutionalismus bekannt gewordene Theorieschule betrachtet diese Frage aus drei
unterschiedlichen Perspektiven: als die Strategiewahl rationaler,
nutzenmaximierender Akteure (Rational-Choice Institutionalismus), kulturell
gebundener Handelnder (Soziologischer Institutionalismus) und pfadabhängiger
oder ‑abweichender Entscheidungsprozesse (Historischer Institutionalismus).
Im Seminar werden wir die Grundlagen der neuen
institutionalistischen Schule erarbeiten und dann aktuelle Debatten und
Entwicklungen diskutieren: Können sich Institutionen wandeln? Welche Faktoren
sind für Stabilität oder Wandel verantwortlich? Spielen neben Interessen und
Macht „Ideen“ eine Rolle für Institutionen?
Hierzu werden wir neben den theoretischen und konzeptionellen Grundlagen die Wirkweise von Institutionen anhand von konkreten Beispielen aus unterschiedlichen Teildisziplinen und Politikfeldern (z.B. Wirtschaftspolitik, Arbeitsbeziehungen, Verwaltungswissenschaft) untersuchen.