Wer sich wieviel, wie, wo und warum politisch beteiligt, sagt in einer Demokratie viel über das Verhältnis von Gesellschaft und Politik und letztendlich über die Qualität eines demokratisch verfassten politischen Systems aus. Um ihren Präferenzen Ausdruck zu verleihen, steht den Bürger*innen eine Vielzahl von Instrumenten zur Verfügung, die jedoch nicht in gleichem Umfang von allen Mitgliedern einer Gesellschaft genutzt werden: Alter, Bildung und Geschlecht sind nur drei von vielen Faktoren, die politische Partizipation beeinflussen. Dieses Seminar beschäftigt sich daher mit Ursachen, Ausmaß und Konsequenzen von Ungleichheiten in der politischen Partizipation. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Faktor Geschlecht und der Frage, ob, wie und warum Frauen sich politisch weniger beziehungsweise anders beteiligen als Männer und welche Strategien dazu beitragen können, geschlechterspezifische Ungleichheiten in diesem Bereich zu korrigieren. Ein weiterer Fokus liegt auf den Chancen und Herausforderungen, die neue Medien für die politische Partizipation bieten: Was politische Beteiligung im Internet eigentlich ist, welche neuen Beteiligungsmöglichkeiten die Digitalisierung Bürger*innen bietet, welche Probleme sie aber auch mit sich bringt, sind nur einige Fragestellungen, denen sich das Seminar widmet. Einblicke in demokratietheoretische Grundlagen und konzeptionelle Debatten helfen dabei, die aktuelle Partizipationsforschung in Bezug auf Theorie, Methoden, Ergebnisse und politische Implikationen einzuordnen und neue Perspektiven zu entwickeln.


Semester: SoSe 2020