Vorlesung Geschichte der Philosophie
Irrtum ist mehr als bloß die Abwesenheit von Erkenntnis: Es ist die Abwesenheit von Erkenntnis da, wo eigentlich Erkenntnis sein soll. Der Irrtum ist der Schatten der Erkenntnis, der diese umgibt, wann und wo auch immer wir etwas erkennen. Doch wie ist Irrtum möglich? Weshalb ist unser Erkennen nicht irrtumsfrei? Was sind die Voraussetzungen des Irrtums? In der Geschichte der Philosophie wurden auf diese Fragen verschiedene Antworten vorgeschlagen, die wir in dieser Vorlesung besprechen wollen, um uns durch die Auseinandersetzung mit dem Irrtum ein Verständnis der Idee der Erkenntnis zu erarbeiten (u.a. Platon, Aristoteles, Augustinus, Thomas v. Aquin, Descartes, Leibniz, Kant). Die Auseinandersetzung mit dem Irrtum nimmt dabei häufig die Frage an, wie es möglich ist, dass wir überhaupt in der Lage sind, etwas zu erkennen, wo es doch stets möglich ist, dass wir uns irren? Der Skeptiker, so werden wir sehen, schließt aus der Idee, dass Irren immer möglich ist, dass Erkenntnis unmöglich ist. Wie kann man diesem Schluß entkommen?

Textgrundlage: Ein Reader wird bereitgestellt.


Semester: WiSe 2020/21