Andere Personen sind für uns eine Quelle des Wissens. Wir können dadurch Wissen erlangen, dass uns jemand etwas mündlich oder schriftlich mitteilt. Ein Großteil unseres Wissens basiert zudem darauf, dass wir es von anderen Personen – Lehrer*innen, Eltern, Freund*innen – gelernt haben. In seinem 2018 erschienenen Buch The Exchange of Words, Speech, Testimony, and Intersubjectivity geht Richard Moran der Frage nach, wie es möglich ist, dass eine Person für eine andere Person eine Quelle von Wissen sein kann. Dabei steht jedoch nicht nur die epistemologische Frage im Vordergrund, wieso wir gerechtfertigt sind, anderen Personen zu glauben. Vielmehr versucht Moran im Anschluss an Wittgenstein sowohl die sprachliche, die geistige als auch die soziale Dimension des intersubjektiven Akts des Mitteilens zu klären. Das Buch ist daher nicht nur ein Beitrag zur Epistemologie, sondern vor allem auch zur Sprachphilosophie, zur Philosophie des Geistes, zur Moralpsychologie bis hin zur Sozialontologie. Im Seminar werden wir nicht nur das Buch besprechen, sondern wir lesen zusätzlich auch einige Texte zu Themen und Positionen, die im Buch besprochen werden, z.B. zu Moores Paradox oder zur Sprechakttheorie. Das Buch liegt nur in englischer Sprache vor. Die Motivation, auch größere Mengen an Text in englischer Sprache zu lesen, wird daher vorausgesetzt.  

Semester: SoSe 2021