Schlagworte wie Klimawandel, Artensterben, Tierseuchen und Naturkatastrophen bestimmen derzeit die Debatten in der deutschen und internationalen Öffentlichkeit. Allerdings sind diese Probleme alles andere als neu. Auch in früherer Zeit haben sich die Menschen Gedanken um ihr Verhältnis zu Natur und Umwelt gemacht. 

Im Seminar wird gefragt, wie zu unterschiedlichen Zeiten und in unter­schiedlichen Räumen Natur konzipiert, durch Praktiken ausgegrenzt oder einverleibt, als feindlich eingestuft oder als schützenswert klassifiziert wurde. Behandelt werden u.a. der Umgang mit natürlichen Ressourcen in Zeiten der Subsistenzwirtschaft und der Wandel im Zuge des grundlegenden Umbaus der Wirtschaftsweise seit dem 19. Jahrhundert, die Umwertung der „ungebändigten Natur“ seit dem 18. Jahrhundert, die massive Verwertung der Natur durch die Industrie- und Konsumgesellschaft und die daraus resultierenden, zum Teil dramatischen Folgen, die Rückbesinnung auf „naturnahe“ Lebensweise z.B. durch den Heimatschutz und die Ökologiebewegung sowie der Wandel im Verhältnis des Menschen zu Tieren seit dem 19. Jahrhundert.

 

Literatur zur Einführung:

Joachim Radkau, Natur und Macht. Eine Weltgeschichte der Umwelt, München 2000.

John R. McNeill, Blue Planet. Die Geschichte der Umwelt im 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main et. al. 2003.

Joachim Radkau, Die Ära der Ökologie, Eine Weltgeschichte, München 2011.


Semester: SoSe 2022