Universität Leipzig

PD Dr. phil. Melanie Morisse-Schilbach

S: Global Governance und Wirtschaftspolitiken

Sommersemester 2014

 

Ausgehend vom Konzept des embedded liberalism beschäftigt sich das Seminar mit sozialer Regulierung in und durch Global Governance. In einem ersten Teil lernen die Seminarteilnehmer Entstehungsgeschichte und Umsetzung des Prinzips eines multilateralen, „eingebundenen“ Liberalismus als Kompromiss zwischen Freihandel und Schutz nationaler wohlfahrtstaatlicher Normen und Standards kennen und können seine Normen, Regeln und Verfahren am Beispiel des Welthandelsregimes der Nachkriegsordnung kritisch nachvollziehen. Der zweite Teil des Seminars fragt danach, was aus dem Prinzip des embedded liberalism im 21. Jahrhundert, also im Zeitalter von Globalisierung und Ökonomisierung geworden ist. Ausgehend von der These, dass nunmehr eine nationale De-Regulierung zu beobachten ist, die jedoch von einer internationalen Re-Regulierung begleitet wird (Rieger/Leibfried) wollen wir am Beispiel von internationalen Arbeits- und Sozialstandards der Frage nachgehen, welche (Re-)Regulierungsmodi von Global Governance (staatlich/privat) am ehesten eine erfolgreiche Durchsetzung dieser Normen in innerstaatliche und gesellschaftliche Kontexte erwarten lassen und inwiefern diese nationale Standards begleiten/ersetzen/verstärken können. Als Beispiele (zwischen)staatlicher Regulierungsformen werden die Internationale Arbeitsorganisation ILO sowie die WTO näher beleuchtet, während für Formen privater (Selbst)regulierung Normen und Regeln des Global Compact stehen. 

Semester: ST 2014