Semester: WiSe 2024/25

Im 19. Jahrhundert gründeten sich in Deutschland jüdische Bildungseinrichtungen, die zum Teil bis weit in den Nationalsozialismus hinein bestanden. In historisch-systematischer Absicht fragen wir: Was war jüdische Höhere Bildung in Deutschland? Wir blicken auf die drei preußischen Rabbinerseminare, Frankfurt und Berlin als intellektuelle Zentren sowie die „Wissenschaft des Judentums“ und ihre Durcharbeitung der jüdischen Tradition. Wie ein kritischer Geist einst zum Wesen der Geschichtsschreibung ausführte, existiert auch die Bildung nicht als Selbstzweck, steht sie doch notwendig im Dienst des Lebens. Der Fokus auf Höhere jüdische Bildung und jüdische Gelehrsamkeit ist nicht zu trennen von dem auf eine untergegangene Zivilisation. Wir beleuchten Begriffe wie Emanzipation, Zionismus, Assimilation, jüdische Philosophie, Judenfrage, Religionsgesetz, Erlösung und Verweltlichung. Dafür werden historiographische und zeitgenössische Arbeiten sowie vereinzelt Archivalien und Gelehrtenbriefe berücksichtigt. Autoren sind u.a. Leopold Zunz, Leo Baeck, Franz Rosenzweig, Leo Strauss, Ismar Elbogen, Selma Stern, Hannah Arendt und Isaak Heinemann.

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