Böden und Bodensedimente stellen bedeutende Umweltarchive dar. Sie beinhalten neben kulturellen Artefakten auch Informationen der früheren Landnutzung und die daran gekoppelten Mensch-Umwelt-Beziehungen.
In den oberbayerischen Voralpen in der Talaue des Verlorenen Baches (Einzugsgebiet des Lechs) liegen Überreste der jungneolithischen Siedlung Pestenacker. Die außerordentlich gute Konservierung der ehemaligen Feuchtbodensiedlung und ihre damit verbundene große überregionale, (geo-)archäologische Bedeutung führte 2011 zur Aufnahme in die UNESCO-Liste der Welterbestätten als Teil der „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, eigenständige Fragestellungen hinsichtlich der Rekonstruktion der prähistorischen Landschaft im Untersuchungsgebiet zu entwickeln. Mit Hilfe unterschiedlicher geophysikalischer Methoden (elektromagnetische Induktion, Georadar, Geoelektrik, Geomagnetik), der Direct-Push-Sondierung und der klassischen Rammkernsondierung sollen diese dann bearbeitet werden. Die Vermessung der jeweiligen Profile erfolgt durch ein DGPS (Differential GPS). Die Studierenden werden in die theoretischen Grundlagen der unterschiedlichen Methoden eingewiesen und wenden diese im Zuge der Geländearbeiten an. Neben der Bodenansprache vor Ort erfolgt eine ausgewählte Entnahme von Bodenproben, welche im Labor analysiert werden sollen.
Im Anschluss werden die erhobenen Daten und Ergebnisse der Feld- und Laborarbeit computergestützt (GIS, vektorbasiertes Grafikprogramm, u.a.) dargestellt, interpretiert und kritisch diskutiert.
- Trainer/in: Anne Köhler
- Trainer/in: Johannes Rabiger-Völlmer