Hungerkrisen und Nahrungssouveränität
Im Kontext von Globalisierungs- und Finanzialisierungsdynamiken beschäftigt sich das Seminar mit verschiedenen Aspekten des Essens (Produktion, Vermarktung und Konsum) und beleuchtet die Ursachen von Hungerkrisen, wobei – an konkreten Fallbeispielen – sowohl Widerstand und Protestbewegungen als auch alternative Ansätze für eine globale Nahrungssouveränität untersucht werden. Das Seminar gliedert sich – inklusive Exkursion – in drei Teile: (1) Zunächst werden die grundlegenden Begriffe (Hunger, Krise, etc.) besprochen. (2) Dann werden Erklärungsansätze zu krisenhaften Entwicklungen erarbeitet. Zum einen werden dazu Ansätze zu food regimesdiskutiert und die Analyse von Waren- bzw. Wertschöpfungsketten bei Nahrungsmitteln vorgestellt. Zum anderen werden Ansätze zu Armut, Verwundbarkeit und Hunger besprochen, um Probleme des Nahrungssystems wie Produktionseinbrüche, Zugangsprobleme und Interventionsversagen zu verstehen. Kontextualisiert wird dies durch einen Blick auf aktuelle Nahrungspreiskrisen. (3) Schließlich werden die Überlegungen zu alternativen Nahrungsgeographien und zur Nahrungssouveränität (etwa Via Campesina) auf ihre Reichweite hin untersucht. Im Zuge einer mehrtätigen Exkursion werden wir zudem neue alternative Ansätze (wie Commoning, Sharing Economy und solidarische Landwirtschaft) vor Ort kennen lernen und ihre Reichweite diskutieren.
Im Kontext der Corona-Pandemie sind wir vorerst gezwungen dieses Seminar digital und wöchentlich auszurichten.
- Trainer/in: Jörg Gertel