Der Übergriff. Physisch, psychisch, sozial, politisch, kulturell. Ein zentrales Movens zahlreicher Texte. Wie wird er erzählt? Das Modul ist auf zwei Semester angelegt. Im Wintersemester beschäftigen wir uns vor allem mit der Sichtung und Sammlung von Stoff. Gemeinsam werden Geschehensnarrative erarbeitet (Stichworte: Verletzung, Vertrauensbruch, Rechtfertigungen, Verdrängungen, Zeugenschaft, Juristisches, Machtlosigkeit, Selbstermächtigung, Sprechbarkeit). Wir werden Expert*innen hören und uns Aspekte des Themas wie White Flash, Postmemory, psychosomatische Effekte, Angststörungen etc. in Referaten erschließen. Im Zentrum wird die Frage nach Sprechbarmachung stehen. Gemeinsam wollen wir zudem literarische Texte lesen, in denen Übergriffe verschiedenster Art zentral behandelt werden. Gewalt gegen Frauen (sexuell, in der Familie, systemisch) wird einen Schwerpunkt des Seminars bilden. Parallel wird in dem Seminar von Claudius Nießen im Zusatzprogramm Literaturvermittlung ein Podcast entwickelt, der das Seminar begleitet. Bitte melden Sie sich bis Anfang Oktober bei mir an, wenn Sie sich für das Seminar interessieren. Die Lektüreliste soll in Abstimmung mit Ihnen entwickelt werden. Im Sommersemester 2021 werden Texte der Teilnehmer*innen im Mittelpunkt stehen, die sich mit Übergriffen/Grenzverletzungen und ihren Folgen auseinandersetzen.

Semester: WiSe 2020/21