„Stadt ist Migration“ – auf diese vielzitierte Formel bringt Erol Yildiz, sein Anliegen, „den hegemonialen Migrationsdiskurs aus der Perspektive und Erfahrung von Migration zu dekonstruieren“ (2016: 2). Denn: Transnationale Lebenswirklichkeiten und Mehrfach-zugehörigkeiten prägen die urbanen Alltage nicht erst seit dem ‚langen Sommer der Migration‘. Migration ist eine kollektive Erfahrung, die alle gesellschaftlichen Lebensbereiche durchdringt und deren Neuordnung immer wieder provoziert (Foroutan 2015). Mit Hilfe von Mapping-Methoden (Community Mapping, OpenStreetMap Projekte etc.) sollen im Seminar individuelle und kollektive Migrationsgeschichten sowie Erinnerungspraktiken von und mit Migrant*innen am Beispiel der Stadt Leipzig visualisiert und erlebbar gemacht werden. Migration bzw. die durch Migration entstehende raumprägende Transnationalität, aber auch die alltäglichen „Kämpfe“ der Migration, die urbane Räume, Alltagspraktiken und Lebensweisen verändern und im gesellschaftlichen Diskurs um Diversität und Migration immer wieder neu ausgehandelt werden, stehen im Fokus des Projektseminars.


Semester: SoSe 2021