Auen sind globale Brennpunkte menschlicher Eingriffe und hochsensibler sozio-ökologischer Wirkungsmechanismen. Sie sind besonders dynamische Landschaften und Kernzonen des Kultur- und Naturerbes. Fluviale Gesellschaften haben die mitteleuropäischen Auen wegen ihrer außergewöhnlich hohen Nutzungsvielfalt und -kapazitäten und den damit einhergehenden Strategien der Landgewinnung und Risikominimierung radikal und grundlegend verändert.

Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Hochwasserdynamik der Donau im Bereich von Straubing zu rekonstruieren und deren Auswirkungen auf die Auenlandschaften sowie die Wechselwirkungen mit dem Menschen zu verstehen. Dabei sollen gruppenspezifisch eigenständige Fragestellungen entwickelt werden.

Mit Hilfe von geologischen, bodenkundlichen und topographischen Karten erstellen die Studierenden einen Überblick über das Untersuchungsgebiet. Die recherchierten Karten werden in ein GIS übertragen und anschließend thematisch dargestellt und interpretiert. Weiterhin erfolgt eine Akquise gewässerkundlicher Daten der Donau und deren Charakterisierung sowie Auswertung bezüglich umweltanalytischer Aspekte.

Im Geländepraktikum werden auf einer ausgewählten Fläche unterschiedliche geophysikalische sowie sedimentologische Methoden angewendet um den stratigraphischen Aufbau der Auensedimente zu erfassen. Die geophysikalische Prospektion erfolgt mit Hilfe der Elektromagnetischen Induktion und der Electrical Resistivity Tomography (ERT) in Kooperation mit dem UFZ Leipzig.

An ausgewählten Standorten werden die Studierenden Direct-push-Sondierungen und Rammkernbohrungen durchführen sowie die Sedimente aufnehmen. Einzelne Sedimentproben werden entnommen und anschließend im Labor hinsichtlich ihrer geochemischen Bestandteile untersucht.

Als Abschluss werden die Studierenden die recherchierten und eigenständig erhobenen Daten fragestellungsspezifisch zusammenführen, graphisch aufarbeiten, interpretieren und kritisch diskutieren.


Semester: SoSe 2022