Über Europa nachzudenken hat eine lange Tradition
und ist gleichzeitig von aktueller Dringlichkeit. Seit einiger Zeit scheint in
der öffentlichen Wahrnehmung die Europäische Union in eins zu fallen mit Europa
und Europadebatten werden weitgehend befeuert durch Krisen der EU. Dieses
Seminar greift aktuelle Herausforderungen der EU insbesondere aus
Ostmitteleuropa auf, es betrachtet die dahinterstehenden Konflikte aber in
längeren historischen Perspektiven. So werden politische Ordnungsvorstellungen
des Kontinents seit Anfang des 19. Jahrhunderts bis in die Zeit zwischen den
Weltkriegen und im antifaschistischen Widerstand in den Blick genommen.
Punktuell wird der institutionelle Aufbau der EG/EU nachvollzogen, wobei die
Ambivalenz mancher Meistererzählungen kritisch betrachtet wird, insbesondere
bezüglich ihrer demokratischen Struktur und ihres normengeleiteten Agierens. Schließlich
wird die Osterweiterung der EU analysiert, wobei deren Vollzug zusammen mit
Europavorstellungen während des Kalten Kriegs im „Ostblock“ manche Erklärungen
für illiberale und populistische Herausforderungen anbieten.
- Trainer/in: europast europast
- Trainer/in: Stephan Kaschner
- Trainer/in: Dietmar Müller