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Pilgern ist „in“, ihm wohnt ein Zauber inne und es zieht gleichermaßen kirchlich-religiöse, spirituell suchende und säkulare Menschen in Bann. In seiner Attraktivität geht es weit über die Reichweite der sichtbaren Kirche hinaus. Für religiöse Akteure bietet das Pilgern zum einen die Chance, selbst eine authentische, leibhaft geerdete, ganzheitliche Spiritualität einzuüben. Zum anderen eröffnet es ihnen einen Begegnungs- und Übungsraum, um Menschen auf ihrer Suche nach Bewältigung biographischer Krisen und/oder erfüllender Spiritualität Hilfestellung und Begleitung anzubieten. Das Proseminar besteht aus zwei Blöcken: In einem Theorieblock wird in geraffter Form all das vermittelt, was man für ein angemessenes Verständnis des zeitgenössischen Pilgerns braucht, nämlich Einblicke in seine interreligiöse und ökumenische Bedeutsamkeit, in die biblischen Grundlagen, die geschichtlichen Hintergründe, einschließlich der Pilgerkritik Martin Luthers, sowie in die neuere Soziologie, Theologie und Spiritualität des Pilgerns. Im zweiten Teil werden wir an einem Wochenende, also mit zwei Übernachtungen in einfachen Pilgerunterkünften am Ökumenischen Pilgerweg, eine geistliche Form praktischen Pilgerns einüben. Sie umfasst Pilgersegen, biblische Impulse, Übungsphasen in Stille, Austausch, gemeinsames Kochen, Singen und Beten. Diese Hinführung in eine ganzheitliche Spiritualität auf dem WEG stellt zugleich eine Auszeit und Atempause mitten im Semester dar. |
- Trainer/in: Hainz Michael
- Trainer/in: Scheithauer Johanna
Die Herausforderung der Predigt- und Gottesdienstgestaltung ist Inhalt
des Homiletisch-Liturgischen Seminars. Das Seminar lebt von dem
Wechselschritt von theoretischer Reflexion und eigener
homiletisch-liturgischer Praxis: Die Studierenden reflektieren
Grundfragen der Predigt- und Gottesdienstgestaltung in
Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Literatur, und alle
Studierenden bereiten eine Predigt vor, die dann in einem öffentlichen
Gottesdienst in Leipzig gehalten wird. Ebenso werden alle Studierenden
als Liturginnen bzw. Liturgen aktiv. Konzeptionell arbeiten die
Dozierenden primär auf der Grundlage der „Dramaturgischen Homiletik“,
die in diesem Seminar vorgestellt, diskutiert und im Kontext der
homiletischen Landschaft verortet wird.
- Trainer/in: Deeg Alexander
- Trainer/in: Eilers Elisabeth
- Trainer/in: Fuchs Benjamin
Rede kann begeistern und langweilen, Menschen in Ekstase versetzen oder einschläfern, zu eigenem kritischen Urteil verhelfen oder manipulieren und verführen. Das gilt auch für die Rede im Kontext der Kirche. Die Vorlesung verbindet Rhetorik und Homiletik, stellt dar, wie einst nach einer „rhetorica sacra“ gesucht wurde und warum die Dialektische Theologie die Parole „Keine Rhetorik“ formulierte. Sie zeigt, wie die Rhetorik wiederentdeckt wurde in der Homiletik, fragt nach rhetorischer Praxis und diskutiert die Rolle der Redekunst in den verschiedenen Formaten kirchlicher Rede kritisch.
- Trainer/in: Deeg Alexander