Mit der Herausbildung des frühmodernen Staates ab Ende des 17. Jahrhunderts wird Migration im Sinne einer „Peuplierungspolitik“ eine „staatliche Veranstaltung“. Das Seminar thematisiert anhand ausgewählter Fallstudien deren Form und Strukturen und zeigt, wie in der Vormoderne Migrationen nach utilitaristischen Prinzipien gesteuert und kanalisiert wurden. Ökonomische Bedürfnisse ergänzten sich mit (kalkulierten) gesellschaftlichen Veränderungen, die wiederum bewusst herbeigeführt oder zumindest in Kauf genommen wurden. Durch einen Perspektivenwechsel soll auch der Blickwinkel der Migranten – z.B. mittels Egodokumente – thematisiert und ein Einblick in die Lebenswelten der Kolonisten gewährleistet werden.
Literatur: Sylvia Hahn: Historische Migrationsforschung. Frankfurt-New York 2012.; Jochen Oltmer:
Migration im 19. und 20. Jahrhundert. München 2010.; Petrus Han: Soziologie der Migration. Stuttgart
2010.; Klaus J. Bade: Europa in Bewegung. Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
München 2000.
- Trainer/in: Mechthild Isenmann
- Trainer/in: Norbert Spannenberger
- Trainer/in: Katja Wöhner