Im Kontext von Globalisierungsdynamiken und Finanzialsierungsvorgängen beschäftigt sich das Seminar mit den Ursachen von Hungerkrisen und untersucht – jeweils an konkreten Fallbeispielen – sowohl Widerstand und Protestbewegungen als auch alternative Ansätze für eine globale Nahrungssouveränität. Das Seminar gliedert sich in drei Teile:

(1) Zunächst werden die grundlegenden Begriffe (Entwicklung, Globalisierung, Finanzialisierung, Hunger, Krise) besprochen.

(2) Dann werden Erklärungsansätze zu krisenhaften Entwicklungen erarbeitet. Zum einen werden dazu im Rahmen der Weltsystemtheorie Ansätze zu food regimes diskutiert und die Analyse von Waren- bzw. Wertschöpfungsketten bei Nahrungsmitteln vorgestellt. Zum anderen werden Ansätze zu Armut, Verwundbarkeit und Hunger besprochen, um Probleme des Nahrungssystems wie Produktionseinbrüche, Zugangsprobleme und Interventionsversagen zu verstehen. Kontextualisiert wir dies durch den Blick auf aktuelle globale Nahrungspreiskrisen und Debatten über Freihandelsabkommen.

(3) Schließlich werden Überlegungen zu alternativen Nahrungsgeographien und zur Ernährungssouveränität (etwa La Vía Campesina) auf ihre Reichweite hin untersucht.

Begleitend zum Seminar wird eine Exkursion angeboten.

Semester: SoSe 2016