Allem Anschein nach leben wir in einer Informationsgesellschaft. Jedenfalls ist das die gängige Beschreibung, so etwas wie das Strukturprinzip der Gegenwart. Die beinahe flächendeckende Digitalisierung habe Wirtschaft, Politik, Kultur und – nicht zuletzt – das Subjekt selbst substantiell verändert. Dabei gilt die Dominanz der Information als Fluch und Segen zu gleich: Als Möglichkeitsbedingung für Kommunikation und Vernetzung auf der einen Seite und für Überwachung und Kontrolle auf der anderen.

Das Seminar wird sich dem Thema aus zwei Perspektiven nähern: Einerseits werden die aktuellen Debatten zu Wissens-, Netzwerk- und Informationsgesellschaft thematisiert. Andererseits wird es darum gehen, der Idee „Information“ nachzuspüren. Was im Zeitgeist als völlig selbstverständlich gilt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als schwierig und streitbar. An der Idee Information hängt zudem das implizite Versprechen, das entropische Weltende abwenden zu können.

Semester: WiSe 2016/17