Was ist Beten? Emanuel Hirsch (1888-1972) versteht unter dem Gebet mehr als nur eine Anrede Gottes in zweiter Person. Beten nach Hirsch ist ein Zu-Sich-Kommen des menschlichen Geistes und für christliche Selbsterkenntnis wesentlich. In der Moderne sieht Hirsch das Gebet in die Krise gekommen. Der moderne Mensch habe durchaus Gespür für religiöses Erleben, das Hirsch ‚Andacht‘ nennt, beim Gebet gerate man jedoch in Schwierigkeiten des eigenen Zugangs. Die Übung möchte Hirschs Stellungnahme zu der geschilderten Problematik anhand seines Büchleins "Der Sinn des Gebets" (in den beiden Auflagen von 1921 und 1928) und anderer einschlägiger Texte in den Blick nehmen. Dabei soll dessen zeitdiagnostische Auseinandersetzung mit dem Thema ebenso zur Sprache kommen wie Hirschs Theorie des religiösen Vollzugs und des christlichen Erkennens.

Semester: SoSe 2013