Internationale Migration ist in vergangener Zeit zu einem immer wichtigeren politischen Thema geworden: sei es Präsendet Trumps Versprechen durch eine Mauer die „illegale“ Migration in die USA zu unterbinden, oder aber Kanzlerin Merkels Ausspruch des „Wir schaffen das“ auf dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise. Dem mainstream Globalisierungsnarrativ folgend wurde in den letzten Dekaden Arbeit, insbesondere Arbeit aus dem Globalen Süden, zunehmend mobiler. Mobilität und Einkommensgewinne der Migranten gehe dabei einher mit weitreichenden sozialen, politischen und ökonomischen Problemen in den Aufnahmeländern. Nicht zuletzt wird mit diesem diskursiven framing von Migration in allen westlichen Ländern Politik gemacht.

Das Seminar geht einen Schritt zurück und will dieses Narrativ des Zusammenhangs von Globalisierung und Migration überprüfen. Es nimmt eine politökonomische Perspektive ein und fragt in einem ersten Block nach der globalhistorischen Rolle von Migration und Entwicklung. In einem zweiten Block werden schließlich spezifische Probleme besprochen, die aus den Effekten der Migration erwachsen. Diese umfassen beispielsweise die Integration von Migranten und deren politökonomische Konsequenzen für Sende- und Empfangsländer, Remittances und deren Bedeutung für Entwicklung, sowie schließlich die politökonomische Einordnung des gegenwärtigen framings von Migration.

Teilnehmende Studierende sollten außerordentliche Lust an wissenschaftlichem Arbeiten sowie große Leselust ins Seminar einbringen. Sehr gute Englischkenntnisse sind hilfreich.

Semester: WiSe 2017/18