Wer Samuel Pepys’ Memoiren liest, wird sich wundern, wie früher regiert werden konnte: mit einem König, der kaum aus den Federn kommt, und ein paar Beamten, die sich gelegentlich im Büro blicken lassen. Wen repräsentiert diese „Regierung“? Gott, hieß es.
Ganz anders, aber vergleichbar regellos geht es derzeit in Amerika zu, dessen neuer Präsident beansprucht, auf seine eigene Weise und nicht zuletzt mithilfe von Twitter das Volk zu repräsentieren: „I am your voice“. Der etablierte Regierungsapparat stört dabei eher.
Beide Fälle sind im Kanon der politischen Theorie – von Hobbes bis Hegel und darüber hinaus – nicht vorgesehen. Dort finden sich Versuche, auf die eine oder andere Weise das Regieren zu rationalisieren, also in Regeln zu fassen und an Prinzipien auszurichten.
Unterschiede gibt es zwischen diesen Ansätzen gleichwohl, etwa bei der Frage, ob man die Identität der Regierten einfach als gegeben hinnehmen muss („menschliche Natur“) - oder aber darauf hinarbeiten sollte, sie regierungsverträglich umzumodeln („politische Aufklärung").
Damit ist das Themenfeld der Veranstaltung grob skizziert.