Öl, Gas, Gold, seltene Erden: In der öffentlichen Debatte werden mit dem Vorhandensein großer Rohstoffvorkommen oft Hoffnungen auf wirtschaftliche Prosperität verbunden. Die Befunde zu den Folgen von Ressourcenreichtum weisen jedoch große Unterschiede zwischen einzelnen Gesellschaften auf.

Das Seminar beschäftigt sich aus politökonomischer Perspektive mit den gesellschaftlichen und internationalen Folgen von Ressourcenreichtum. Die Veranstaltung verschafft sich im ersten Teil zunächst einen Überblick über empirische Befunde zum sog. Ressourcenfluch. Dieser vermutet einen Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein großer natürlicher Rohstoffvorkommen einerseits und sozioökonomischer und politischer Entwicklung sowie der Wahrscheinlichkeit von Kriegen und Konflikten andererseits.

In einem zweiten Teil werden zentrale Begrifflichkeiten (Ressourcentyp, Weltmarktpreise, Dutch Disease, Rente, Rentierstaat etc.) und Theorien aufgearbeitet, die einen sozialwissenschaftlichen Zugriff auf Ressourcenreichtum und von Rohstoffexporten abhängige Gesellschaften ermöglichen.

Abschließend beleuchtet das Seminar mit Russland einen konkreten empirischen Fall und fragt theoriegeleitet nach der Bedeutung und den Folgen insbesondere der Öl- und Gasindustrie in Russland.

Das Seminar setzt Freude am wissenschaftlichen Arbeiten, große Leselust und gute Englischkenntnisse voraus.

Semester: SoSe 2018