In den letzten Jahren hat sowohl in der Wissenschaft wie in der Öffentlichkeit der Begriff des Populismus eine neue Renaissance erfahren. Auf eine einheitliche Definition kann man sich in der Wissenschaft ebenso wenig einigen, wie auf eine gemeinsame Beschrei-bung des Problems. Unter ihm werden somit sehr heterogene Protestbewegungen subsumiert.
In dem Seminar sollen weniger der Begriff des Populismus als vielmehr ein zentrales Thema, das unter ihm verhandelt wird, Gegenstand der Auseinandersetzung sein: ‚Das Volk‘ oder auch ‚die Souveränität des Volkes‘ gehören in den Protesten und den Analysen über sie zu diesen zentralen Begriffen. Gleichzeitig zählen sie zu konstitutiven Begriffen einer jeden Demokratie.
Jenseits einer Frontstellung zwischen Populismus und Demokratie soll in dem Seminar herausgearbeitet werden, was überhaupt Volkssouveränität in verschiedenen Denktradi-tionen bedeutet. Welchen Ausdruck hat sie in ideengeschichtlichen Traditionen gefunden und wie gehen diese Vorstellungen in die heutigen Auseinandersetzungen ein? Fragen der Repräsentation, Partizipation und der Souveränitätskritik sollen anhand verschiedener DenkerInnen und Denker von der Neuzeit bis in die gegenwärtige Zeit diskutiert werden.

Semester: SoSe 2018