Ein Blick in die Zeitung zeigt, Vertrauen ist eine relevante Kategorie zur Beschreibung von Ereignissen im öffentlichen Leben. Ohne Vertrauen sind Freundschaften oder dauerhafte Beziehungen nicht denkbar, ohne Vertrauen verlieren aber auch Institutionen wie Geld oder Herrschaftssysteme ihre Funktion. Denn wieso soll ich bedruckte Scheine aufheben bzw. sie geben meine Arbeitskraft eintauschen, wenn ich nicht darauf vertrauen kann, mit ihnen Lebensmittel erstehen zu können oder mir in der Zukunft einen Urlaub leisten zu können? Vertrauen ermöglicht es, trotz lückenhaften Wissen und daher erheblichen Unsicherheiten soziale Beziehungen aufzubauen. Vertrauen ist damit ein zentraler Faktor für das Verständnis von Interaktionen aber auch von institutionellen Ordnungen und damit im hohen Maße relevant für das soziologische Denken. In dem Seminar soll daher untersucht, was Vertrauen ausmacht, welche Formen von Vertrauen es gibt und welche Bedeutung den unterschiedlichen Spielarten von Vertrauen in den modernen Gesellschaften jeweils zukommt. Hierfür wird im ersten Teil des Seminars die Rolle Vertrauen in unterschiedlichen theoretischen Richtungen analysiert. Darauf aufbauend werden im zweiten Teil des Seminars aktuelle Probleme unter zur Hilfenahme dieses Instrumentariums diskutiert.

Semester: SoSe 2013