Eine der zentralen Lehr- und Forschungsfelder der politikwissenschaftlichen Teildisziplin Internationale Beziehungen (IB) beschäftigt sich mit den Entstehungsbedingungen internationaler Kooperation, ihrer Verstetigung durch Institutionenbildung und deren Wirkungsweisen in einem internationalen System ohne zentrale Ordnungsmacht. Internationale Organisationen sowie internationale Regime (d.h. politikfeld-spezifische Regelsysteme) sind sichtbarer Ausdruck solcher Formen von Kooperation jenseits des Staates. Das Seminar beschäftigt sich eingangs mit der Geschichte verschiedener Konzepte (Ideen) zur Organisation grenzüberschreitender Kooperation seit dem 19. Jahrhundert (Warum kooperieren?), führt in die analytischen Begrifflichkeiten ein („Organisation“, „Regime“) und skizziert die wesentlichen politikwissenschaftlichen Fragestellungen, die sich damit verbinden. Im Hauptteil des Seminars wird dann das System der Vereinten Nationen ausführlich beleuchtet und werden Beispiele politikfeld-spezifischer Regelsysteme behandelt. Hier stehen die Sachbereiche Entwicklung, Finanzen/Schulden, Wohlfahrt, Umweltressourcen (Fisch und Wald), Migration sowie Sicherheit/Rüstungskontrolle im Zentrum. Fragen nach der Effektivität solcher Regelsysteme einerseits sowie das Problem ihrer zunehmenden Macht und damit verbundener Legitimitätsanforderungen andererseits sollen hierbei im Mittelpunkt stehen.


Semester: ST 2018