Die Vorlesung im Modul „Geschichte des sozialen Handelns und der kulturellen Praktiken in modernen Gesellschaften“ behandelt die Frage wie zu unterschiedlichen Zeiten und in unter­schiedlichen Räumen Natur und Umwelt konzipiert, durch Praktiken ausgegrenzt oder einverleibt, als feindlich eingestuft oder als schützenswert klassifiziert wurde. Wie haben die Menschen auf die sich wandelnden Lebens- und Umweltbedingungen in Europa seit der Frühen Neuzeit reagiert und welche kulturellen Praktiken haben sich in diesem Zusammenhang herausgebildet.

Behandelt werden u.a. der Umgang mit natürlichen Ressourcen in Zeiten der Subsistenzwirtschaft und der Wandel im Zuge des grundlegenden Umbaus der Wirtschaftsweise seit dem 19. Jahrhundert, die Umwertung der „ungebändigten Natur“ seit dem 18. Jahrhundert, die massive Verwertung der Natur durch die Industrie- und Konsumgesellschaft und die daraus resultierenden, zum Teil dramatischen Folgen, die Rückbesinnung auf „naturnahe“ Lebensweise im Rahmen der Heimatschutzbewegung und der Ökologiebewegung sowie der Veränderungen im Verhältnis des Menschen zu Tieren seit dem 19. Jahrhundert.

 

Einführende Literatur:

Joachim Radkau, Natur und Macht. Eine Weltgeschichte der Umwelt, München 2000.

John R. McNeill, Blue Planet. Die Geschichte der Umwelt im 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main et. al. 2003.

Joachim Radkau, Die Ära der Ökologie, Eine Weltgeschichte, München 2011.


Semester: WiSe 2018/19