Das Seminar widmet sich dem Thema des internationalen Drogenhandels aus politökonomischer Perspektive. In der Debatte um die „dark-side of globalisation“ (Heine /Thukur 2011) stehen sich zwei Sichtweisen gegenüber: Eine prohibistische Sichtweise sieht in der repressiven Verfolgung die einzige Möglichkeit, die Drogenproblematik wirksam zu bekämpfen. Demgegenüber sieht die zweite Perspektive genau in der repressiven Bekämpfung den Ursprung des ganzen Problems. Beide Sichtweisen werden im Verlauf des Seminars behandelt. Zentrale Frage ist die nach den politökonomischen Bedingungen des Drogenhandels.

Das Seminar nähert sich dem Thema des internationalen Drogenhandels aus drei Blickwinkeln: Im ersten Teil wird nach den ökonomischen Grundlagen und nach der politökonomischen Organisation des illegalen Drogenmarktes gefragt. Ein zweiter Block betrachtet zentrale Akteure, die auf das Drogengeschäft spezialisiert sind (Kartelle, Mafia, organisierte Kriminalität). Zentrale Fragen sind hier u.a.: wie sind Drogenkartelle intern organisiert, welche internen Dynamiken gibt es und sind sie per se gewalttätig? Ein dritter Block nimmt staatliche und gesellschaftspolitische Reaktionen auf den Drogenhandel in den Blickpunkt und fragt u.a. nach den Folgen und Wirksamkeit von rein repressiven Strategien zur Bekämpfung v.a. des Angebots sowie von Bestrebungen, den Drogenmarkt (-konsum) zu legalisieren. Das Seminar legt geografisch und empirisch besonderes Augenmerk auf den Drogenhandel in den Amerikas (Süd- nach Nordamerika). Teilnehmende Studierende sollten Bereitschaft zum wissenschaftlichem Arbeiten sowie große Leselust ins Seminar einbringen. Sehr gute Englischkenntnisse sind hilfreich.

Semester: WiSe 2019/20