Kaum an einer anderen Stelle im aktuellen öffentlichen Diskurs ist Religion so stark zum Thema geworden, wie in Bezug auf Migration, Fluchtbewegungen und Islam. Manchmal scheint es so zu sein, als wäre Religion oder religiöse Zugehörigkeit sogar die konstitutive Voraussetzung für die derzeitigen, äußerst scharf ausgetragenen, politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. In den Debatten kommen sowohl theologische als auch politische Argumente zum Tragen. Vor allem wird eine Veränderung der politischen Kultur in Europa aufgrund religiöser Pluralisierung und ihrer Folgen thematisiert. Die Kontroversität der Debatte fordert derzeit Politik, Gesellschaft, Kirchen und Theologen zur eigenen Stellungnahme heraus. Dies drückt sich auch im Aufkommen einer eigenständigen Religionspolitik unterschiedlicher Parteien aus. Im Seminar werden die Fragen zum Verhältnis von Integration, Migration, religiöser Pluralisierung und Religiosität anhand neuster Literatur zur Sprache gebracht.


Semester: WiSe 2018/19