Die Missionsarbeit des Paulus und die daraus hervorgegangene Theologie des Apostels sind zutiefst geprägt durch die Auseinandersetzungen um die Gestalt desEvangeliums und die Autorität des Apostels. Davon ist insbesondere der 2. Kor ein beredtes Zeugnis und kann geradezu als Apologie des Paulus gegen die Infragestellung "seines" Evangeliums und seiner apostolischen Autorität verstanden werden. Da Paulus auch seine persönliche Existenz vollständig an Evangelium und apostolischen Auftrag gebunden weiß, lernen wir ihn im 2. Korintherbrief wie in kaum einem anderen seiner Briefe persönlich kennen. Paulus selbst wäre es sicher lieber gewesen, er hätte diesen Brief nicht schreiben müssen, doch gibt er uns erstaunliche Einblicke in die Entwicklung der frühen christlichen Gemeinden, für die Korinth als ein herausragendes Beispiel gelten kann. Dabei werden zugleich zentrale Themen und ihre Relevanz für das Selbstverständnis des christlichen Glaubens angesprochen, wie z. B. das rechte geistliche Verständnis der Schrift und das Verhältnis zwischen altem und neuem Bund, das Versöhnungshandeln Gottes in Jesus Christus und nicht zuletzt das Leiden als konstitutives Element christlicher bzw. apostolischer Existenz.
- Trainer/in: Jens Herzer
- Trainer/in: Nicole Oesterreich