Die Literatur des Frühjudentums ist für das Verstehen von Person und Geschichte Jesu sowie der Entstehung des frühen Christentumsin seinen unterschiedlichen theologischen Ausprägungen von entscheidender Bedeutung. Das kommt z.B. aktuell darin zum Ausdruck, dass in der neuen Revision der Lutherbibel die sog. Alttestamentlichen Apokryphen selbstverständlich zum Standardformat der Bibelausgaben hinzugehören. Doch sind die Apokryphen nur ein Teil der vielfältigen Literatur, die das frühe Judentum hervorgebracht hat. Leider kommt der Blick auf diese Traditionen in den klassischen neutestamentlichen Vorlesungen, vor allem auch den übergreifenden Veranstaltungen etwa zur Theologie des Neuen Testaments, aufgrund der zeitlichen Beschränkungen eines Semesters in der Regel zu kurz. Die zweistündige Vorlesung bietet neben einem Überblick über die Geschichte und Literatur des Frühjudentums in der hellenistisch-römischen Zeit (ca. 3. Jh. v. Chr. – 2. Jh. v. Chr.) eine Einführung in die Schriften des Frühjudentums und die vielfältigen theologischen Profile. Darüber hinaus soll auch deutlich werden, dass und inwiefern auch die Schriften des Neues Testaments selbst als Schriften vorwiegend jüdischer Autoren in diese Geschichte des Frühjudentums und seiner Literatur hineingehört.
Semester: WiSe 2018/19