Mit der Geburt der modernen Schule kommt auch die Schülerakte zur Welt. Die Erstellung und Aktualisierung von Schülerakten (resp. Schülerkarteien, Schülerstammkarten) sowie der Rückgriff auf diese gehört im schulischen Alltag seitdem zu den grundlegenden, normalen und normalitätstiftenden Praktiken von Lehrkräften. Über jede Person, die in Deutschland eingeschult wird, ist demnach eine Akte anzulegen, zu führen und ist diese (aktuell bis zu 30 Jahre) zu archivieren. Im Seminar soll der Frage nachgegangen werden, welche Bedeutung Schülerakten für die beteiligten Akteure haben, wie die Dokumente produziert werden und wie sie wiederum die Gegenstände von denen sie handeln hervorbringen, legitimieren und autorisieren. Die Veranstaltung ist als Lehr-Forschungsseminar angelegt. Es wird von den Teilnehmenden die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung einer empirischen Untersuchung erwartet.

Seminar
donnerstags, 11.15 Uhr, wöchentlich

Semester: ST 2019