Paarbeziehungen haben in modernen Gesellschaften in verschiedenen Hinsichten grundlegende Veränderungen erfahren. Das betrifft rechtliche Regulierungen und die Verfügung über ökonomische Ressourcen, aber auch kulturelle Leitideen und alltägliche Praktiken. Viele Selbstverständlichkeiten, die traditionelle Paarbeziehungen kennzeichnen, haben sich gewandelt und teilweise sogar aufgelöst, wie z.B. das Prinzip, dass ein Paar aus einem Mann und einer Frau besteht. Das Seminar stellt soziologische Konzepte zu Paarbeziehungen vor und diskutiert ihre Anwendbarkeit auf moderne Phänomene. Mit welchen Herausforderungen und Konfliktpotentialen sind Paare in modernen Gesellschaften konfrontiert? Wie stellen die Beteiligten beispielsweise ihre Zusammengehörigkeit her und dar? In welchem Verhältnis stehen affektive, rechtliche und ökonomische Dimensionen in Paarbeziehungen? Wie werdenZuständigkeiten zugeschrieben, und welche Rolle spielen Hierarchien?
Anhand von Datenmaterial werden in der zweiten Semesterhälfte (gegebenenfalls in Blockveranstaltungen) verschiedene Phänomene moderner Paarbeziehungen empirisch analysiert. Dabei soll insbesondere das analytische Potential von fiktionalem Material (Romane, Spielfilme, Videos usw.) reflektiert werden.