Das Seminar widmet sich der Geschichte der Sexualitäten im deutschsprachigen Raum mit einem zeitlichen Fokus auf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es werden zentrale Ideen und Themen des Forschungsfeldes eingeführt. Unser theoretischer Ausgangspunkt ist die Subjekttheorie in Anschluss an Foucault, daneben werden mit feministischer Theorie, Körper- und Emotionsgeschichte weitere zentrale Zugänge zum Forschungsgegenstand Sexualitäten erschlossen. Als thematische Schwerpunkte sind u.a. sexualwissenschaftliche Diskurse, homosexuelle und frauen*bewegte Emanzipationsbewegungen sowie Sexualaufklärung geplant. Neben Textlektüre und -diskussion soll vor allem die Arbeit mit unterschiedlichsten Quellenmaterial im Mittelpunkt stehen. Explizit ist es dafür angedacht, dass die Teilnehmer_innen selbst Quellen recherchieren, präsentieren und diskutieren. Es wird im Seminar auch den Raum für die Reflexion von Forschungspraxis in der Geschichte der Sexualitäten und, bei Bedarf, eigener Forschungsprojekte (etwa in Form von Abschlussarbeiten) geben. Teil des Seminars sind auch zwei Exkursionen, in denen die wissenschaftlich-kuratorische Praxis zur Vermittlung des Themas Sexualitäten im Fokus steht. Am 17. April besuchen wir die Galerie für Zeitgenössische Kunst und werden dort mehr über das Archiv Gabriele Stötzer erfahren, welches auch die Themen Sexualität, Geschlecht und Körper im Werk und Leben der Künstlerin dokumentiert. Am 26. April findet eine Exkursion in das Hygienemuseum nach Dresden statt, bei der wir, neben einer thematischen Führung mit dem Fokus Sexualitäten durch die Dauerausstellung, auch Einblicke in die körperhistorische Sammlung des Hauses und das laufende Forschungsprojekt „Sexualitätsobjekte“ erhalten werden.

Semester: ST 2019