Deutschland und die Europäische Union (EU) sind im hohen Maße auf den Import von Rohstoffen angewiesen. Deren Gewinnung und Herstellung gerade in Nicht-OECD-Ländern geht aber in vielen Fällen mit sozialen und ökologischen Problemen einher. Diese reichen vom übermäßigen Einsatz von Agrochemikalien bis hin zur Finanzierung bewaffneter Konflikte. Durch seine (Markt-) Macht kann Deutschland auf Standards in globalen Lieferketten Einfluss nehmen, z.B. durch verbindliche Sorgfaltspflichten und Zertifizierung für (Import-) Unternehmen. Im Seminar geht es um die Möglichkeiten und Grenzen solcher Steuerungsansätze im Rohstoffbereich anhand konkreter Rohstoff- und Länderbeispiele (u.a. „Konflikt“-Mineralien, Palmöl und Indonesien). Wir resümieren über die Entstehung und Verbreitung ebenso wie die Effektivität und Legitimität solcher Steuerungsinstrumente, die inzwischen als Alternative zum internationalen Völkerrecht gelten.

Semester: SoSe 2019