Das Tutorium bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen vertiefenden Einblick in die mittelalterliche Geschichte. Ziel ist es, den Studienbeginnerinnen und -beginnern die Geschichtswissenschaft im Rahmen der mittelalterlichen Geschichte (Mediävistik) näher zu bringen und ein Verständnis dafür zu schaffen, was das Studium der Geschichte generell ausmacht: Jahreszahlen, Namen und Fakten linear auswendig zu lernen, gehört nicht dazu!
Das Mittelalter – das (mittlere) Zeitalter zwischen der Antike und der Neuzeit – war keineswegs "dunkel" oder einfach gestrickt, dennoch ist es genau das, was in der Schule oft zu hören ist, wenngleich die mittelalterliche Geschichte als Epoche in den meisten Lehrplänen gar nicht vertreten ist. Neben der Bezeichnung "dunkles Mittelalter" sind es Ritter, Turniere, Burgen und die Pest, die die meisten Menschen mit dieser Zeit verbinden. Komplexe gesellschaftliche, verfassungs- und herrschaftsgeschichtliche Vorgänge und Entwicklungen, ohne die sich viele moderne Strukturen und Errungenschaften nicht erklären lassen, gehören zur mittelalterlichen wie zu jeder anderen historischen Epoche. Das Tutorium soll in diesem Sinne den Einstieg in das Studium der mittelalterlichen Geschichte erleichtern und eine Hilfestellung für das Verständnis der umfangreichen Inhalte der Basismodul-Vorlesung bieten. Vor allem aber will es aufzeigen, was Geschichtsschreibung und -wissenschaft sind und woher unser Wissen über Vergangenes stammt. In diesem Sinne wollen wir in medias res gehen und die Geschichte sine ira et studio betrachten! (Auch vor dem Lateinischen muss man keine Angst haben; alles eine Sache der Übung.)