Eine funktionierende Demokratie bedarf mündiger und handlungsfähiger BürgerInnen, die ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in gesellschaftlicher Verantwortung nur wahrnehmen können, wenn sie Aufbau, Strukturen und Prozesse innerhalb der Rechtsordnung nachvollziehen können.

Doch nicht selten sind Rechtsprozesse und Rechtsstrukturen gesellschaftlich umstritten und politisch in Aushandlung begriffen. Dieses konstitutive Spannungsverhältnis der Thematik soll im Seminar thematisiert werden: Das Positive Recht steht immer auch in einem brisanten Verhältnis zur „Gerechtigkeit“. Was legal ist, muss nicht immer legitim sein- was illegal ist, nicht immer illegitim. Der mündige Bürger soll einerseits die Notwendigkeit eines Rechtsstaates einsehen, andererseits aber auch zu einer kritischen Auseinandersetzung fähig sein.  

Im Zentrum des Seminars steht neben den Grundlagen der Rechtsordnung der BRD auch die Analyse und Diskussion kontroverser Rechtsfälle, anhand derer exemplarisch konstitutive Spannungslinien im modernen Rechtsstaat erkannt werden können.

Semester: WiSe 2019/20