Digitale Medien prägen die alltägliche Medienpraxis nahezu aller Menschen in Deutschland. Nach der jüngsten ARD/ZDF-Onlinestudie sind etwas mehr als 90 % der Bundesbürger*innen täglich online; bei den 14- bis 29-Jährigen sind es bereits nahezu 100 %. Das Smartphone ist dabei universeller Alltagsbegleiter und wesentlicher Treiber der Reichweitenzunahme von Onlinenutzungen. Jüngere Mediennutzer*innen bevorzugen in besonderer Weise eine flexible und zeitunabhängige (Unterwegs-)Nutzung von Internetanwendungen – nicht nur für personalisierte Individualkommunikation, sondern auch für unterhaltungsbezogene Inhalte. Speziell Soziale Medien nehmen dabei beträchtlich Einfluss auf die alltägliche Medienkultur und -praxis, haben sie doch in vergleichsweise kurzer Zeit soziale, politische und auch unterhaltungskulturelle Kommunikations- und Handlungsformen nachhaltig verändert.

Als ein zentrales Moment wird dabei immer wieder der Wandel hin zu einer partizipativen Medienkultur in der „Plattformgesellschaft“ angeführt, wodurch potentiell allen Nutzer*innen die Möglichkeit einräumt werde, Inhalte selbstständig zu produzieren und vor dem Hintergrund niedrigschwelliger technologischer Nutzungsbarrieren in sozialen Netzwerken zu verbreiten.

Im Rahmen des Seminars erfolgt in diesem Zusammenhang eine kritische Auseinandersetzung mit Ausprägungen gegenwärtiger Social Media-Nutzung im Kontext von Formen und Praktiken der Selbstdarstellung. Das Spektrum der Betrachtungen umfasst sowohl private Kontexte hinsichtlich verschiedener Formen der Selbstdarstellung zur Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen wie auch – im Ausblick – Praktiken in professionalisierten Kontexten der Selbstpräsentation (bspw. durch Influencer).

Semester: WiSe 2019/20