›Nachhaltigkeit‹ ist nur ein muffiges Nischenthema für ›Öko-Enthusiasten‹ und ›Spaßbremsen‹? Mitnichten. In der Veranstaltung wollen wir zeigen, dass es nicht nur spannend ist, sich für eine zukunftsfähige Gesellschaft zu engagieren, sondern zusätzlich eine sinnstiftende und lebensnahe Bereicherung für den eigenen Unterricht sowie Schule als ganzheitlichen Lernort sein kann.
Denn kein Zweifel: Um den dringendsten Fragen unserer Zeit zu begegnen, muss sich auch Bildung und Schule verändern. »Lernen fürs Leben« heißt heute mehr denn je, die notwendigen Kompetenzen erlangen, um eine friedliche, gerechte aber eben auch ökologisch nachhaltige Zukunft gestalten zu können.
Diese Ziele umfasst das Konzept der ›Bildung für nachhaltige Entwicklung‹ (BNE). Als Teil der UN Sustainable Development Goals ist sie seit 2015 in den weltweiten und deutschen Lehrplänen verankert. In unserer Veranstaltung setzen wir uns mit den zentralen Aspekten davon ganz praktisch auseinander und finden heraus, wie wir BNE im eigenen Unterricht kompetent und inspirierend umsetzen können.
Dabei lernen wir eine Vielfalt partizipativer, involvierender und spielerischer Unterrichtskonzepte und Methoden kennen – von galaktischen Gedankenreisen bis zu globalen Handelssimulationen – und entdecken Schule als Zukunftslabor. In einer ersten Phase nehmen die Teilnehmenden dafür an exemplarischen Unterrichtseinheiten teil und sammeln so Grundlagenwissen zu unterschiedlichen entwicklungsbezogenen Themen. Mit dabei sind u.a. Ökologischer Fußabdruck, Welthandels- und Wirtschaftssystem, Fairer Handel, Überfischung der Meere, Globalisierung und Medien, Greenwashing vs. Nachhaltigkeit.
In der zweiten Phase verfahren wir nach dem Prinzip ›each one, teach one‹: Unter fachlicher Begleitung entwickeln die Studierenden allein oder in Kleingruppen neue Unterrichtseinheiten und führen diese mit ihren Kommiliton*innen durch. Es gibt dabei keine inhaltlichen Begrenzungen, denn praktisch alle Themen weisen entwicklungspolitische Bezüge auf. Im Verlauf gestalten wir so gemeinsam zukunftsrelevante Wege, wie sich BNE lebensweltnah gestalten und auch in unterschiedlichste Fachbereiche und Lehrpläne einbetten lässt. Am Ende stehen neben den persönlichen Lernerfahrungen auch sämtliche während des Seminars und der Übung entwickelten Unterrichtsmaterialien und Methodenpläne zur Verfügung. So kann im späteren Berufsleben leicht darauf zugegriffen werden.
Durchgeführt wird das Seminar vom mohio e.V., einer NGO aus Halle/Saale, welche bereits seit 10 Jahren Bildungsveranstaltungen zum Themenkomplex konzipiert und durchführt. Hauptförderer sind dabei das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sowie Brot für die Welt und der Katholische Fonds. Das Seminar wurde im Wintersemester 2017/18 für die deutschlandweite Best-Practice Sammlung des ›Netzwerk-N‹ ausgewählt. Bei erfolgreicher Teilnahme erhalten die Studierenden ein entsprechendes Zertifikat von mohio e.V. über ihre Zusatzqualifikation im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dieses ist dann auch erforderlich für eine Teilnahme an Aufbauveranstaltungen mit Schulen, welche derzeit in Planung sind.
Die Veranstaltung richtet sich an angehende Lehrer*innen,
Pädagog*innen, Trainer*innen etc. Für die Teilnahme ist kein Vorwissen
notwendig, alle Fachkombinationen und Schulformen sind möglich. Da
Unterrichtssituationen simuliert werden sollen, ist eine regelmäßige Teilnahme
an den Präsenzveranstaltungen unerlässlich. Seminar und Übung finden immer
direkt aufeinanderfolgend statt (2x90 min).