In dieser Lehrveranstaltung wird zunächst die Frage geklärt, wie sich die vergleichende Literaturwissen- schaft (literaturwissenschaftliche Komparatistik) von den einzelnen Nationalphilologien im Hinblick auf Gegenstand und Methodik unterscheidet. Im Anschluss daran werden die einzelnen Forschungsfelder der literaturwissenschaftlichen Komparatistik genauer in den Blick genommen. Eines dieser Forschungsfelder, nämlich der typologische Vergleich, steht dann im Zentrum der Lehrveranstaltung und wird sowohl aus der zeitlichen als auch aus der räumlichen Perspektive beispielhaft behandelt: Ersteres durch die Auseinander- setzung mit der Romantik als Kulturepoche der westlichen Kultur, die über den westslawischen Kontext hinaus betrachtet werden muss; letzteres durch die Analyse des Begriffs der ostmitteleuropäischen Literatur, der ähnliche Eigenschaften für die literarische Produktion in allen Sprachen und Gebieten Ostmitteleuropas voraussetzt, ohne dabei jeweilige Spezifika zu negieren. Es werden im Seminar Texte und Autoren aus dem germanischen (angelsächsischen, deutschsprachigen, skandinavischen), romanischen (französischen, italieni- schen, iberischen, rumänischen) und slawischen (kroatischen, polnischen, slowenischen, tschechischen, ukrainischen und weißrussischen) Kulturbereich besprochen.

Empfohlene Literatur (zum Reinstöbern):
Cornis-Pope, Marcel - Neubauer, John: History of the Literary Cultures in East-Central Europe: Junctures and Disjunctures in the 19th and 20th Centuries, Amsterdam 2004-2010, Bd. 1-4.
Zima, Peter V. Komparatistik. Tübingen 22011.


Semester: ST 2020