Klimapolitische Debatten operieren regelmäßig mit mehr oder weniger offen vorgetragenen
Annahmen über bzw. Forderungen nach legitime(r) politische(r) Ordnung im Antroprozän.
Es geht zum einen um unterschiedliche Standards legitimen Regierens, die zur Bewertung
klimapolitischer Maßnahmen und Prozesse herangezogen werden.
Zum anderen fokussieren klimapolitische Debatten unterschiedliche Ebenen des Regierens,
d.h. sie diskutieren klimapolitische Maßnahmen und Prozesse mal mehr mit Blick auf die
lokale, nationale, regionale oder auch globale Ebene, mal ebenübergreifend im Sinne einer
geopolitan democracy. Der Klimawandel, so lässt sich konstatieren, legt in beiderlei Hinsicht
die fundamentalen Aporien sowohl inklusiven als auch effektiven Regierens in der Weltgesellschaft
offen, die sich angesichts einer von Vielen (aber keineswegs allen) als epochal/
planetar begriffenen Bedrohung mit neuer Schärfe stellt.

Semester: SoSe 2020