Die Romantik gehört in slawischen Literaturen zu den „zentralen Stilperioden“ (Gal/Grob et al 2007), deren Bedeutung über das Literarische und Ästhetische hinausgeht. Das Seminar analysiert die Relevanz der Rom-antik und ihre identitätsstiftende Funktion in slawischen Literaturen und Kulturen und verortet die slawi-schen Varianten der romantischen Literatur im europäischen Kontext. Es werden exemplarische Texte aus der polnischen, russischen und tschechischen Romantik gelesen und diskutiert, um einerseits die national bedingten Spezifika der romantischen Epoche herauszuarbeiten (historisch, ästhetisch und kulturell), ander-seits um die Romantik als kulturübergreifendes, transnationales Paradigma begreifen zu können. Die Studie-renden erweitern in diesem Kurs das Wissen über die Entwicklung der romantischen Periode in Russland, Polen und in Tschechien aus dem B.A.-Studium und werden dazu angehalten, über das Eigene und das Uni-versale der jeweiligen Romantik zu reflektieren.
Empfohlene Literatur:
René Wellek: „Die Einheit der europäischen Romantik“. In: Grundbegriffe der Literaturkritik, 117–143.
Władysław Tatarkiewicz: „Romantyzm, czyli rozpacz semantyka”. In: Pamiętnik Literacki 1971, 3–21.
Helmut Hühn: „Deutungskonflikt ‚Romantik. ‘Problemgeschichtliche Überlegungen“. In: Europäische Rom-antik. Interdisziplinäre Perspektiven der Forschung, hg. von Hühn, Helmut / Schiedermair, Joachim. Berlin 2015, 17–37.
Primärtexte (Auswahl): Aleksandr Puškin, Kavkazskij plennik; Karel Hynek Mácha, Máj, Adam Mickiewicz, Sonety krymskie
- Trainer/in: Anna Artwinska