Dem geteilten Berlin kam im Kalten Krieg eine herausragende Bedeutung zu. Die Stadt war gleichermaßen Brennpunkt der Systemauseinandersetzung, Schaufenster des Westens und Repräsentationsstätte des Realsozialismus. Dies ließ in beiden Teilen der Stadt eine besondere politische Kultur entstehen. In Berlin verdichteten sich die kulturellen Entwicklungen der Zeit und entfalteten doch einen besonderen Charakter. Neben der Gegenwart des Kalten Krieges war jedoch auch die Vergangenheit präsent: Berlin, wo in der Zwischenkriegszeit die größte jüdische Gemeinde Deutschlands existiert hatte, war Ausgangspunkt des Zweiten Weltkrieges und des Holocaust. Dieser besonderen Konstellation von Gegenwart und Vergangenheit soll im Rahmen des Seminars vermittels zeitgenössischer Filme, Debatten, Ereignisse und Personen nachgegangen werden. Besonderes Augenmerk wird auf Aspekte der Remigration gelegt. Die Kulturgeschichte des Kalten Krieges wird mit der Gedächtnis- und Wirkungsgeschichte des Nationalsozialismus verbunden.

Semester: ST 2020