Im Sommer 2020 gibt es, aus aktuell wiederkehrenden Anlässen, weltweite Demonstrationen gegen den Rassismus. Da mag eine historische Vertiefung hilfreich sein: Was genau ist damit gemeint, wie hat sich Rassismus seit dem 19. Jahrhundert geäußert, welche 

Ideologien des „rassischen“ Zusammenhalts bzw. der Abgrenzung stehen dahinter? Das Seminar will nicht primär politische Positionen erarbeiten oder ethische Fragen diskutieren, sondern ein historisches Phänomen ausleuchten, das sich in vielfältigen Äußerungsformen darstellt und zu einer geschichtlichen Macht mit fatalen Wirkungen geworden ist. Zentral ist (wie auch bei bestimmten Formen der nationalistischen, kulturellen oder sozialen Exklusion) die Vorstellung, dass ein angeborener Status bestimmte partikulare Rechte begründet. Insofern sind der Rassismus und andere Angebote eines Zusammenhalts unterhalb der allgemeinen Menschenrechte politische Ordnungsfaktoren von starker suggestiver Kraft. Das Seminar will Theorien diskutieren, vor allem aber an historischen Beispielen veranschaulichen, in welchen Formen sich solche Ideologeme äußern. 




Semester: WT 2020/21