Seminar: montags, wöchentlich, 9.00-11.00 Uhr c.t.
Beginn: 26.10.2020
Die Erkenntnis, dass „die Natur“, dass Flora, Fauna und die materielle Umwelt des Menschen bedroht sein könnten, mündete im 19. und 20. Jahrhunderts immer wieder in neuen politischen Initiativen. Die Einrichtung von Schonräumen wie Natur- und Nationalparks, die Etablierung von Datenpraktiken zur regelmäßigen Zählung bedrohter Arten oder die Initiierung von Protestaktionen, die in veränderten Politiken und Lebensstilen münden sollten, all das waren Entwicklungen, die zum einen bis weit in das 19. Jahrhundert zurückreichten und die zum anderen oftmals transnational miteinander vernetzt waren. Es waren allerdings auch Entwicklungen, die eng mit der Geschichte von Kolonialismus und Rassismus verschränkt waren. Diesen Entwicklungen und Verschränkungen widmet sich das Bachelorseminar. Anhand von historischer Forschungsliteratur und zeitgenössischen Quellen werden dabei verschiedene Ansätze der transnationalen Umwelt- und Globalgeschichte kritisch diskutiert und zugleich methodische Fragen und Probleme des historischen Arbeitens behandelt.
Da der Großteil der diskutierten Texte nur auf Englisch verfügbar ist, sind gute Englischkenntnisse von Vorteil.
Literatur: Melanie Arndt, Umweltgeschichte, Version: 3.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 10.11.2015, http://docupedia.de/zg/arndt_umweltgeschichte_v3_de_2015; Grégory Quenet, Environmental History, in: Marek Tamm, Peter Burk (Hg.), Debating New Approaches to History, London 2019, S. 75-86; Mark V. Barrow, Nature’s Ghosts: Confronting Extinction from the Age of Jefferson to the Age of Ecology, Chicago 2009; Bernhard Gissibl u.a. (Hg.) Civilizing Nature: National Parks in Global Historical Perspective, New York 2012; Andrew C. Isenberg (Hg.), The Oxford Handbook of Environmental History, Oxford 2014.