Das Seminar wird sich im wesentlichen mit einer Lektüre von Johann
Gottlieb Fichtes Schrift „Die Bestimmung des Menschen“ aus dem Jahre
1800 befassen. Mit dieser populärwissenschaftlichen Schrift zieht Fichte
die Konsequenzen aus dem Atheismusstreit, der ihn den Lehrstuhl
gekostet hat. Vor allem den kritischen Anfragen Jacobis und Schellings
gegenüber will Fichte zeigen, wie sehr seine Wissenschaftslehre mit
religiösem Glauben innerlich verbunden ist und inwiefern die Bestimmung
des Menschen, ein Subjekt zu werden, religiöse Implikationen hat. Fichte
greift dabei explizit eine Debatte auf und setzt in gewisser Weise
einen Schlusspunkt, die wie kaum eine andere das Aufklärungszeitalter
bestimmt hat. Im Zentrum dieser Debatte stand der große Theologe Johann
Joachim Spalding, zuletzt Propst in Berlin, mit seiner gleichnamiger,
erstmals 1748 und zu Lebzeiten 11mal erschiener Schrift, mit deren
Lektüre das Seminar einsteigt.
- Trainer/in: Roderich Andres Barth
- Trainer/in: Elisabeth Eilers