Die Anfänge der europäischen Musikgeschichte – falls man bei Geschichte je von „Anfängen“ sprechen kann – liegen in der griechischen Antike und im Mittelalter, zugleich vermittelt und geprägt durch römische und arabische Gelehrte. In diesen Anfängen wurden drei grundlegende Weichenstellungen getroffen, die die Musik nicht nur des Westens bis heute prägen: Ein musiktheoretisches Vokabular entstand, eine Notenschrift wurde konstruiert, die Entwicklung der Mehrstimmigkeit kam in Gang. Ohne diese ersten, höchst dynamischen Stadien unserer musikalischen Tradition wären weder Bach noch Beethoven oder die Beatles möglich gewesen; zudem bietet die Vorlesung im Überblick über mehr als zwei Jahrtausende (von Homer bis zum Jahr 1400) historisch-anthropologische Einblicke in faszinierend fremde Zeiten.

Literatur: Tobias Bleek, Ulrich Mosch (Hg.), Musik – ein Streifzug durch 12 Jahrhunderte, Kassel: Bärenreiter, 2018


Semester: WiSe 2022/23