Bereits 1996, also in den zaghaften Anfängen der Kommerzialisierung des Internets, prognostiziert Castells im Zuge der Digitalisierung neue räumliche Formen: „Da unsere Gesellschaften einer Strukturtransformation unterliegen, ist es eine vernünftige Annahme, dass gegenwärtig neue räumliche Formen und Prozesse auftreten“ (Castells, 1999, S. 466) Welche Architektur aber ist mit dieser Strukturtransformation verbunden? Welchen räumlich-architektonischen Ausdruck findet „die Digitalisierung“ also? Und was kann uns diese Architektur über „gegenwärtige Gesellschaft“ erzählen?

Das Seminar widmet sich diesen und weiteren Fragestellungen. Im Mittelpunkt des Seminarinteresses stehen verschiedene Architekturen der Digitalisierung: Die Firmenzentralen der Gewinner des Plattform-Kapitalismus, die Räume (digitalen) Arbeitens und der Freizeit, der Büros, Coworking Spaces und Bibliotheken, aber auch die materiellen Infrastrukturen der Digitalisierung, also die Architektur von Servergebäuden und Rechenzentren. 


Semester: Inverno 2020/21