Das Jahr 1989 leitete einen historisch-soziologischen Paradigmenwechsel ein und schuf die Voraussetzung für die Entfaltung einer deutsch-jüdischen Literatur, die durch die postsowjetisch-jüdische Einwanderung erweitert wurde. Die jüdische Gegenwartsliteratur ist transkulturell, facettenreich und transnational. Im Seminar, das sich als einführender Lektüre-Kurs versteht, werden sowohl zeitgeschichtliche als auch literarische und kulturelle Fragestellungen erörtert. Als Ausgangspunkt dafür dienen Auszüge aus Romanen und Erzählungen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren, die in den letzten Jahren große Resonanz fanden, unter anderem Julia Kissina, Katja Petrowskaja und Vladimir Vertlieb. Wie verhandeln sie Jüdischsein, Zugehörigkeit und Identität, aber auch Exil, Migration, Shoa und Diaspora in ihren Werken?

Semester: WT 2021/22