Im Zuge des Unabhängigkeitskrieges der Niederlande gegen das habsburgische Spanien erlebte die niederländische Malerei im 17. Jahrhundert einen fundamentalen Wandel, der im engen Zusammenhang mit dem historischen, gesellschaftlichen und geistesgeschichtlichen Kontext steht. Lange Zeit stand die Ambivalenz zwischen realistischer Darstellungsform und ikonographischer Verschlüsselung der Bilder im Mittelpunkt der Forschung, in den letzten beiden Jahrzehnten sind jedoch neue kulturgeschichtliche, bildwissenschaftliche sowie postkoloniale Ansätze entwickelt worden. So sollen nicht nur die unterschiedlichen Bildgattungen und wichtigen Maler der Epoche – von Rembrandt bis Jan Vermeer, von Gerard ter Borch bis Frans Hals – vorgestellt, sondern auch diskutiert werden, welche Bedeutung u.a. die Spezialisierung und Professionalisierung der Künstler und wenigen Künstlerinnen, die privaten Sammler und der Kunsthandel, die globale wirtschaftliche Expansion, der Fortschritt der Wissenschaften zwischen Medizin und Meteorologie sowie die calvinistische Mentalitätsgeschichte für die Entwicklung der niederländischen Malerei im Goldenen Zeitalter besessen haben. |
- Trainer/in: Heling Anna
- Trainer/in: Lingott Nicole
- Trainer/in: Schieder Martin
Semester: ST 2022