In aktuellen wissenschaftlichen Betrachtungen dominiert ein konstruktivistisches Verständnis von
(Staats-)Grenzen. Grenzen sind nicht a priori existent, sondern das Produkt politischer und/oder
gesellschaftlicher Prozesse. Ihr Konstruktcharakter bedeutet aber keineswegs, dass Grenzen
willkürlich gesetzt, leicht zu modifizieren oder gar obsolet sind. Im Seminar thematisieren wir die
(zugeschriebene) Bedeutung von Grenzen für die moderne Nationalstaatlichkeit und für
Gesellschaftsbildung. Wir setzen uns mit der politischen und gesellschaftlichen Grenzproduktion,
verschiedenen Grenzcodierungen und Grenzregimen auseinander. Dabei betrachten wir auch
konkret das Grenzregime der Europäischen Union und fragen, wie sich dieses vom
nationalstaatlichen Grenzregime unterscheidet.
- Trainer/in: Isabel Hilpert